Der Film
Kunde: Wunschwege | Leben mit Behinderung Hamburg
Medium: animierter Erklärfilm
Thema: Teilhabe · Selbstbestimmung · Inklusion
Leistung: Illustration · Animation · Storytelling
Mit Leben mit Behinderung Hamburg hatte ich ja bereits erfolgreich einen ersten animierten Erklärfilm (Regina) umgesetzt - als sie mit dem neuen Thema "Mein Kompass" wieder auf mich zukamen:
"Mein Kompass" ist ein Programm, um gemeinsam mit Klient:innen in eine aktive, selbstbestimmte Zukunftsplanung zu kommen. Da die Teilnahme verpflichtend ist, sollte der Film vor allem dazu dienen, die einzelnen Schritte und den Ablauf des Prozesses detailliert darzustellen - im Gegensatz zu "Regina", der ja vor allem auf einer emotionalen Ebene ansprechen sollte. Trotzdem lag mir natürlich am Herzen, den eher technischen Vorgang mit einem gewissen Leben zu füllen und Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen.
Das sollte zum Einen über verschiedene Charaktere gelingen (mehr dazu unten). Zum Anderen entschieden wir, den Film als Hybridanimation umzusetzen - also eine Mischung aus Illustration und Fotos realer Orte. Die meisten Fotos nahm ich in der Wohngruppe am Pulverteich auf. Sie knüpfen an die Lebensrealität vieler Klient:innen an, und schaffen so einen unmittelbaren, intuitiven Zugang in den Film.
Darüber hinaus wurden die Sprecherrollen ebenfalls durch Bewohner:innen des Pulverteich besetzt (in der Hauptrolle Dominik Corrigeux), was den Film der Zielgruppe zusätzlich näher bringt.
CHARACTERDESIGN
Zielgruppe des Films sind die Klient:innen von LMBHH, die verpflichtend an "Mein Kompass" teilnehmen müssen und sich durch den Film einen ersten Überblick über den Ablauf des Programms verschaffen können.
Weil diese Zielgruppe natürlich aus sehr, sehr unterschiedlichen Menschen besteht, entschieden wir uns dafür, das Programm anhand von wenigstens ZWEI Personen vorzustellen - weil die Reduzierung auf nur EINE Figur zwar erzählerisch einfacher gewesen wäre, aber schnell auch alle ausgeschlossen hätte, die sich mit diesem Protagonisten nicht identifizieren können.
So entwarf ich Jörg und Ayşe - einen Mann und eine Frau, der eine eher introvertiert und veränderungsscheu, die andere extrovertiert und neugierig. Ergänzt werden die beiden durch "Nebenrollen", die weitere Identifikationsangebote machen.
Jörg redet nicht gerne und mag keine Veränderungen; er liebt ordentliche Tabellen und Modellbau. Am Anfang des Programms fällt es ihm schwer, ein Ziel zu finden - aber schließlich hilft ihm sein Ziel "Einen Bart wachsen lassen", sich in verschiedenen Identitäten auszuprobieren.
Ayşe hingegen ist neugierig und ambitioniert. Sie ist kontaktfreudig und hat eine künstlerische Ader. Sie möchte ihre Familiengeschichte näher erforschen, und braucht nur ein wenig Unterstützung bei Organisation ihres Vorhabens.
Bei dem Fototermin in der Wohngruppe habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass sich ausgerechnet in dem rollstuhlgerechten Zimmer eine große Fotowand vorfand - die wie die Faust aufs Auge zum Charakter von Ayşe passte.
Für ein befriedigendes Ende war klar, dass nicht nur Jörg und Ayşes, sondern auch die Zielsetzungen der Nebencharaktere weitererzählt werden müssen. Bei allen Figuren war uns wichtig, dass der Bogen aus der Wohngruppe heraus und rein in den "Sozialraum" führt.
CHARACTER ANIMATOR
Für Teile der Animation habe ich mit Character Animator herumexperimentiert - einem Tool von Adobe, das KI-gestütztes Motion Capture anbietet und so "Animation in Echtzeit" ermöglicht. Mein Fazit war allerdings eher durchwachsen, ich habe hier einen kleinen Twitter-Thread über meine Erfahrungen geschrieben.
Mehr Hybridanimation:
Mehr Teilhabe:
Mehr Leben mit Behinderung:
Der Film
Kunde: Wunschwege | Leben mit Behinderung Hamburg
Medium: animierter Erklärfilm
Thema: Teilhabe · Selbstbestimmung · Inklusion
Leistung: Illustration · Animation · Storytelling
Nachdem wir mit Regina bereits erfolgreich einen ersten animierten Erklärfilm realisiert hatten, kam Leben mit Behinderung Hamburg erneut auf mich zu, um einen Film über "Mein Kompass" zu produzieren:
"Mein Kompass" ist ein Programm, um mit Klient:innen in eine aktive, selbstbestimmte Zukunftsplanung zu kommen. Da die Teilnahme verpflichtend ist, sollte der Film vor allem dazu dienen, die einzelnen Schritte und den Ablauf des Prozesses detailliert darzustellen - im Gegensatz zu "Regina", der ja vor allem auf einer emotionalen Ebene ansprechen sollte. Trotzdem lag mir natürlich am Herzen, den eher technischen Vorgang mit einem gewissen Leben zu füllen und Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen.
Das sollte zum Einen über verschiedene Charaktere gelingen (mehr dazu unten). Zum Anderen entschieden wir, den Film als Hybridanimation umzusetzen - also eine Mischung aus Illustration und Fotos realer Orte. Die meisten Fotos nahm ich in der Wohngruppe am Pulverteich auf. Sie knüpfen an die Lebensrealität vieler Klient:innen an, und schaffen so einen unmittelbaren, intuitiven Zugang in den Film.
Darüber hinaus wurden die Sprecherrollen ebenfalls durch Bewohner:innen des Pulverteich co-kreativ besetzt (in der Hauptrolle Dominik Corrigeux), was den Film der Zielgruppe zusätzlich näher bringt.
CHARACTERDESIGN
Zielgruppe des Films sind die Klient:innen von LMBHH, die verpflichtend an "Mein Kompass" teilnehmen müssen und sich durch den Film einen ersten Überblick über den Ablauf des Programms verschaffen können.
Weil diese Zielgruppe natürlich aus sehr, sehr unterschiedlichen Menschen besteht, entschieden wir uns dafür, das Programm anhand von wenigstens ZWEI Personen vorzustellen - weil die Reduzierung auf nur EINE Figur zwar erzählerisch einfacher gewesen wäre, aber schnell auch alle ausgeschlossen hätte, die sich mit diesem Protagonisten nicht identifizieren können.
So entwarf ich Jörg und Ayşe - einen Mann und eine Frau, der eine eher introvertiert und veränderungsscheu, die andere extrovertiert und neugierig. Ergänzt werden die beiden durch "Nebenrollen", die weitere Identifikationsangebote machen:
Jörg redet nicht gerne und mag keine Veränderungen; er liebt ordentliche Tabellen und Modellbau. Am Anfang des Programms fällt es ihm schwer, ein Ziel zu finden - aber schließlich hilft ihm sein Ziel "Einen Bart wachsen lassen", sich in verschiedenen Identitäten auszuprobieren.
Ayşe hingegen ist neugierig und ambitioniert. Sie ist kontaktfreudig und hat eine künstlerische Ader. Sie möchte ihre Familiengeschichte näher erforschen, und braucht nur ein wenig Unterstützung bei Organisation ihres Vorhabens.
Bei dem Fototermin in der Wohngruppe habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass sich ausgerechnet in dem rollstuhlgerechten Zimmer eine große Fotowand vorfand - die wie die Faust aufs Auge zum Charakter von Ayşe passte.
Für ein befriedigendes Ende war klar, dass nicht nur Jörg und Ayşes, sondern auch die Zielsetzungen der Nebencharaktere weitererzählt werden müssen. Bei allen Figuren war uns wichtig, dass der Bogen aus der Wohngruppe heraus und rein in den "Sozialraum" führt.
CHARACTER ANIMATOR
Für Teile der Animation habe ich mit Character Animator herumexperimentiert - einem Tool von Adobe, das KI-gestütztes Motion Capture anbietet und so "Animation in Echtzeit" ermöglicht. Mein Fazit war allerdings eher durchwachsen, ich habe hier einen kleinen Twitter-Thread über meine Erfahrungen geschrieben.
Mehr Hybridanimation:
Mehr Teilhabe:
Mehr Leben mit Behinderung:
Meine aktuelle Datenschutzerklärung findet sich hier.
Alle hier veröffentlichten Arbeiten und Inhalte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jegliche Art der Verwertung bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Urheberin.
STUDIO RANOKEL
Komplexe Inhalte, charmant kommuniziert
Illustration, Konzept & Storytelling
Sarah Gorf-Roloff
sarah@studioranokel.de
0174-9957992
Rotenhäuser Straße 75f · 21107 Hamburg
StNr 47/074/03204
Meine aktuelle Datenschutzerklärung findet sich hier.
Alle hier veröffentlichten Arbeiten und Inhalte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jegliche Art der Verwertung bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Urheberin.